Pressebericht Kölner Stadtanzeiger 07

Wo Alte und Junge verdötscht feiern

 Die KG Rhingdörp Alaaf ließ in der Käthe-Kollwitz-Schule die Korken knallen.

 

„Dä Blötschkopp“ nahm mal wieder kein Blatt vor den Mund. „Was ist denn das für ne Pflegestufe?“, fragte
er mit Blick auf den Vorstand der KG Rhingdörp Alaaf, der auf der Bühne Platz genommen hatte.
„Wie? Die da unten feiern und ihr macht hier oben Selbsthilfe Bluthochdruck?“ Schallendes Gelächter
erfüllte die Aula der Käthe-Kollwitz-Schule. Aber auch das Publikum musste dran glauben. „Gute Frau, Sie lachen immer 'ne Minute später als die anderen. Sitzen Sie im Funkloch?“ Schon mit dem ersten Auftritt der
gemischten Sitzung war das Eis gebrochen – wenn es überhaupt gebrochen werden musste. Denn die Rhingdörper lassen sich nicht lange bitten, wenn's ums Feiern, Spaßhaben, Lachen und Klatschen geht.
„Bei uns geht es immer locker zu“, freute sich Vorsitzender Wolfgang Wencki über die gute Stimmung. „Jeder kommt mit jedem klar und es gibt keine alten, festgefahrenen Hierarchien im Verein.“ Auch zur anderen örtlichen Gesellschaft, den Rheindorfer Burgknappen, sei das Verhältnis gut. „Die besuchen auch immer unsere Sitzung.“ Rund 70 Mitglieder zählt die KG von 1947, davon gehören 30 der jüngeren Generation an. Über Nachwuchsprobleme kann sich die Gesellschaft also nicht beklagen. „Es fing damit an, dass mein Sohn und ein paar andere sich als Schüler etwas dazuverdienen wollten und deshalb bei unseren Sitzungen kellnerten“, erzählte Wencki. Dann hätten allerdings andere Mitglieder beklagt, dass sie ja schließlich auch nicht bezahlt würden, sondern ehrenamtlich arbeiteten. Drum sollte es auch für die jungen keine Bezahlung mehr geben. „Ich habe damit gerechnet, dass die Schüler danach aussteigen, aber das war erfreulicherweise nicht der
Fall.“ Nicht nur bei der Bewirtung mischen die jungen Jecken mit, auch im Wagenbau sind sie aktiv. Bis in
die Nacht hinein feierten sie gemeinsam mit den „ahl Rhingdörpern“ auf der Sitzung, bei der unter anderen „Ne Kölsche Schutzmann“, „Blom un Blömcher“, die „Rednerschule Martin Schopps“, „Brings“ und „Colör“ für Stimmung sorgten.
(maw)

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